„Kinder machen geht auch ohne Geschlechtsverkehr“, hat Ronnie in die Klasse gerufen.
Da stellt sich die Frage, wie Babys eigentlich zu Familien, Eltern oder Personen kommen, die sich um sie kümmern, und die sich freuen, dass es sie gibt.
Neben den vielen Unsinnsgeschichten, die Kindern erzählt werden, gibt es mehrere echte Möglichkeiten:
Adoption oder Pflege
Da nehmen Menschen ein Kind an, dass von anderen Menschen gezeugt und geboren wurde. Das Kind lebt dann mit den Adoptiv- oder Pflegemüttern und -vätern, die selber vielleicht keine Kinder haben oder gerne noch ein weiteres Kind haben möchten.
Schwangerschaft nach einer Zeugung
Ein heterosexuelles Paar oder einfach eine Frau und ein Mann haben miteinander Sex. Wenn dabei Samen aus dem Penis des Mannes kommt und in die Scheide der Frau gelangt, kann es zu einer Befruchtung einer Eizelle durch eine Samenzelle kommen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Samen in die Scheide kommen kann. Entweder haben die beiden Geschlechtsverkehr. Das ist ein Wort dafür, wenn zwei Erwachsene miteinander schlafen, also Sex machen und dabei der Penis in die Scheide hinein gleitet und dort Samen vorne aus dem Penis heraus fließt. (Leute, die miteinander schlafen wollen, aber nicht schwanger werden möchten, können ein Kondom, das ist ein kleines Gummisäckchen, verwenden, damit kein Samen in die Scheide fließen kann). Oder die beiden berühren sich an anderen Stellen des Körpers und werden aufgeregt, sodass aus dem Penis vorne Samenzellen heraus fließen und davon ein Teil vielleicht über die Finger der Frau in die Scheide gelangt.
Künstliche Befruchtung
Diese Art der Befruchtung wird außerhalb des Körpers in einem Labor gemacht, das heißt, es wird einer Frau von einer Ärztin oder einem Arzt ein Ei entnommen und mit der Samenzelle eines Mannes verschmolzen. Anschließend wird es der Frau in die Gebärmutter eingesetzt. Das wird meist dann gemacht, wenn sich Menschen schon lange ein Kind wünschen, es durch Zeugung aber nicht entsteht.
Babyklappe
In bestimmten Krankenhäusern können Menschen, die sich selbst um ihr Baby nicht kümmern können, dieses anonym (ohne ihren Namen angeben zu müssen) abgeben. Dadurch haben sie die Gewissheit, dass sich das Spital um das Baby kümmern wird und Menschen gefunden werden, die das Baby versorgen und es gerne haben. Der Name Babyklappe kommt daher, dass am Eingang des Krankenhauses eine Art Klappe eingebaut ist, die wie ein Kinderbett eingerichtet ist. Da kann jemand von außen ein Baby vorsichtig hineinlegen und dann läutet im Krankenhaus eine Glocke, sodass gleich nach dem Baby geschaut wird.
Leihmutterschaft
Eine Frau trägt für eine andere Frau deren Baby aus. Das bedeutet: die Eizelle, aus der das Baby entsteht, stammt von der sogenannten biologischen Mutter und nicht von der Frau, die das Baby in sich wachsen lässt und die es schließlich gebärt. Nach der Geburt kommt das Baby zur sogenannten „biologischen“ Mutter, die schon 9 Monate gewartet hat und sich freut, dass das Baby jetzt geboren ist. Die sogenannte Leihmutter, mit der alles vorher besprochen und so ausgemacht wurde, erholt sich von der Geburt.
Samenbank
Die Samenbank ist ein „Laden“, in dem Menschen Sperma (Samenzellen) kaufen. Das machen zum Beispiel Paare, die keine Kinder kriegen können oder Frauen, die ohne einen Mann leben, aber trotzdem schwanger werden und ein Kind bekommen möchten. Oder lesbische Leute, die gerne mit einem Kind leben möchten. Weil im Hoden eines Mannes immer wieder neue Samenzellen entstehen, verkaufen manche Männer davon einen Teil an die Samenbank und so können Paare oder Einzelpersonen Mutter oder Vater werden, auch wenn es nicht möglich ist, dass sie selber ein Kind zeugen. In manchen Ländern gibt es Samenbanken, in anderen nicht. Das ist verschieden.
Menschen, die gut befreundet sind und sich dazu verabreden, ein Kind zu zeugen
Manche Männer geben auch ihr Sperma (ihre Samenzellen) einfach weiter an eine Bekannte oder gute Freundin, die gerne schwanger werden möchte. Dann verabreden sich die beiden. Er gibt seinen Samen zum Beispiel in ein kleines Glas und sie führt sich den Samen entweder selber in die Scheide ein oder lässt das von einer Ärztin oder einem Arzt machen. Dann hoffen alle, dass es zu einer Befruchtung kommt. Ob später derjenige, von dem der Samen ist, sich auch um das Kind kümmern und Vater sein will oder nicht, hängt davon ab, was er und die Mutter vorher verabredet haben und wer mit dem Kind leben will.
(diese und mehr Informationen findest du auch unter www.selbstlaut.org unter ‚Ganz schön intim‘ und darin unter ‚Zyklus, Baby & Co‘)